Den richtigen Hufschuh finden
Die Themen Hufqualität, gute Hufpflege und geeigneter Hufschutz gewinnen für Pferdebesitzer immer mehr an Bedeutung. Viele Pferdebesitzer sind bestrebt, die Haltung und das Training ihres Pferdes so gut wie möglich an seine natürlichen Bedürfnisse anzupassen. Grundsätzlich ist es möglich, mit regelmässiger und guter Hufpflege, ein Pferd unter normalen Bedingungen Barhuf zu trainieren. Hufschuhe schonen den Huf in Belastungsspitzen, d. h. sie dienen als kurzfristiger Schutz der Pferdehufe beim Reiten oder Fahren. Dabei sollen sie den Huf vor übermässigem Abrieb durch Steine, Sand oder Asphalt schützen. Durch die Gewährleistung eines artgerechten Bewegungsablaufs fördern sie das natürliche Laufverhalten des Pferdes, wirken stossdämpfender als Eisen und bieten eine gewisse Unabhängigkeit vom Hufschmied.
Früher noch eher unbekannt und ebenso unpraktisch durch die schwierige Handhabung beim An- und Ausziehen, erfreuen sich moderne Hufschuhe heutzutage grosser Beliebtheit, da sie eine gute Alternative zu Hufeisen darstellen und in allen Formen und Variationen verfügbar sind. Vom Shetty bis zum Kaltblut bietet sich eine vielfältige Auswahl an tollen Modellen. In den letzten Jahren gab es einige weitreichende Verbesserungen, was Stabilität, Funktionalität und Anwenderfreundlichkeit angeht.
Die korrekte Grössenbestimmung
Bei der Auswahl der richtigen Hufschuhe, gilt es einiges zu beachten, wenn man lange Freude an den Schuhen haben möchte.
Zunächst einmal ist die Bestimmung der genauen Länge und Breite des Hufes des Pferdes für eine korrekte Passform unerlässlich. Die Hufbreite misst man an der breitesten Stelle des Hufes, die Länge von der Zehe bis zum Ballenbereich der Trachten. Jeder Huf sollte einzeln vermessen werden, da nicht unbedingt alle Hufe die gleiche Grösse haben. Oft gibt es beispielsweise deutliche Größenunterschiede zwischen Vorder- und Hinterhufen. Das Pferd sollte beim Ausmessen unbedingt gerade und auf einem ebenen Untergrund stehen. Optimalerweise misst man die Hufe direkt nach der Hufbearbeitung durch einen Hufschmied oder Hufpfleger. Viele Hersteller stellen genaue Anleitungen für eine korrekte Größenbestimmung der eigenen Marke vor dem Kauf zur Verfügung. Diese sollte man sich im Vorfeld unbedingt anschauen und danach die passende Grösse bestellen. Einige Hufpfleger, Huftechniker oder Hufschmiede bieten auch Hufschuhberatungen an. Das hat den Vorteil, dass so die Modelle direkt am Pferd getestet werden können.
Normaler Hufschuh oder Krankenschuh?
Die verschiedenen Hufschuhmodelle sind für die unterschiedlichsten Ansprüche konzipiert worden. Material und Belastbarkeit können dabei variieren. Vor einem Kauf sollte man sich daher genau überlegen, auf welchen Untergründen man mit seinem Pferd vordergründig unterwegs sein wird und welchen Belastungen sie standhalten müssen. Es macht einen Unterschied, ob ein Hufschuh einen Distanzritt aushalten muss oder einen gemütlichen Wochenendausritt. Die meisten Modelle sind für den kurzfristigen Einsatz im Training gedacht, jedoch gibt es auch Hufschuhe, die als Krankenschuh bei akuten Hufverletzungen wie Lederhautentzündungen oder gar Hufrehe getragen werden können. Gerade bei Hufrehe sollte die Beeinträchtigung des Hufmechanismus durch einen Beschlag vermieden werden, aber das Pferd sollte dennoch weich stehen. Gegebenenfalls können entsprechende stoßdämpfende Sohlen eingelegt werden.
Die hierfür konzipierten speziellen Krankenschuhe können 24 Stunden vom Pferd getragen werden.
Auch in der Umstellungsphase von Beschlag auf Barhuf leisten Hufschuhe einen guten Dienst. Je nach erreichtem Fortschritt kann die Zeit, in der der Schuh getragen werden muss, verkürzt werden, bis das Pferd komplett barhuf stehen und eventuell sogar geritten werden kann.
Auch für Pferde, die eigentlich beschlagen sind, sind Hufschuhe bei unerwartetem Verlust eines Eisens eine ideale Lösung zur Überbrückung bis der Hufschmied kommt.
Welches Zubehör gibt es?
Hufschuhe haben in der Regel eine Haltbarkeit von gut einem Jahr bei täglichem Gebrauch. Daneben lassen sich verschiedene Teile ganz leicht austauschen und können unkompliziert nachbestellt werden, ohne dass gleich komplett neue Hufschuhe gekauft werden müssen. Die Auswahl an Zubehör und Ersatzteilen für Hufschuhe ist groß. So verleihen spezielle Einlagen den Hufschuhen eine zusätzliche Dämpfung und unterstützen dabei den natürlichen Hufmechanismus. Damit der empfindliche Ballen vor Scheuerstellen geschützt ist, finden sogenannte Gaiter ihre Anwendung. Sie reduzieren das Eindringen von Sand und Matsch in den Hufschuh und schützen so die Haut des Pferdes. Einen besseren Grip bei widrigen Wetterverhältnissen versprechen leicht einsetzbare Stollen, die für bestimmte Modelle erhältlich sind. Abgerissene Klettriemen oder verloren gegangene Schrauben können bei Bedarf ebenfalls problemlos nachbestellt werden.