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Giftpflanzen: Diese sollten Pferdehalter unbedingt kennen!

Von Hauptner Pferd

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Wenn es im Frühjahr wieder überall spriesst, wachsen leider nicht nur schmackhafte Kräuter und Pflanzen, sondern auch für Pferde unverträgliche oder sogar tödliche Giftpflanzen. Daneben gibt es etliche immergrüne Sträucher oder Bäume, die ganzjährig eine Gefahr darstellen.


Giftpflanzen im Umfeld von Pferden


So sehr wir uns auch bemühen, können wir nicht immer vermeiden, dass sich im Umfeld von Pferden Giftpflanzen befinden. Gewächse, die toxische Substanzen enthalten, gehören leider genauso in die Natur, wie die Gewächse, die bekömmlich und schmackhaft sind.


Reiter und Pferdefreunde sollten im Umgang mit Giftpflanzen folgende Regeln einhalten:


  • Weiden periodisch untersuchen
  • Keine Giftpflanzen auf Reitanlagen und in der Nähe von Stallungen
  • Vorsicht bei kranken, alten oder unterernährten Tieren


Eine Hauptquelle für Giftpflanzen sind Weideflächen. Hahnenfuss ist regional sehr weit verbreitet, Pferde fressen in der Regel jedoch sehr gut um diese Pflanze herum. Es gibt allerdings auch Gewächse, deren Gift weit schädlicher ist und bei denen schon Kleinstmengen schlimme Schäden anrichten. Dazu zählen zum Beispiel die Herbstzeitlosen oder auch Eiben.


Es lohnt sich, den Bewuchs von Weideflächen insbesondere im Frühjahr und im Sommer regelmässig zu prüfen. Im Frühling fallen ungewöhnliche Pflanzen meist besonders auf. Ebenso ist es im Sommer, wenn die Wiesen oder Gewächse in der Blüte stehen.


Bei der Planung der Begrünung von Reitanlagen und Stallungen sollten Giftpflanzen selbstverständlich von Beginn an kategorisch ausgeschlossen werden. Leider sieht man immer mal wieder Anlagen, wo doch Oleander, Eiben oder auch Robinien gepflanzt werden, manchmal in der Unwissenheit, dass diese Pflanzen giftig für Pferde sind.


Reiter und Stallbetreiber sollten hier gleichermassen aufmerksam sein und sollten unbedingt mit der Thematik Pferd und Giftpflanze vertraut sein.


Pferde riechen Giftstoffe


Normalerweise nehmen gesunde Pferde keine Giftpflanzen auf. Dank ihrer einzigartigen Sinne, nehmen sie sofort wahr, ob ein Gewächs bekömmlich ist oder nicht.


Dieser natürliche Schutz kann bei manchen Pferden jedoch gestört sein. Zu dieser Gruppe gehören sehr alte Pferde, kranke und/oder ausgehungerte Pferde oder auch Tiere mit bestimmten neurologischen Störungen oder Stoffwechsel-Erkrankungen.


Wissen bewahrt vor Schaden


Ein Reiter, der weiss, dass die Eibe an der Kreuzung des Lieblingsreitweges hochgiftig für das Tier ist, wird diese Pflanze in einem angemessenen Abstand umreiten. Wer weiss, dass Oleander toxisch ist, wird ihn niemals, der schönen Blütenpracht wegen, in der Nähe von Pferden kultivieren.


Die wichtigsten Giftpflanzen zu kennen und zu erkennen, sollte daher zum Basiswissen eines jeden Reiters gehören.


Die Top 3 Giftpflanzen für Pferde


Die folgenden Pflanzen treten besonders häufig auf, sind aber auch enorm schädlich für unsere Pferde.

Hahnenfuss


Die gelbe Pflanze, die örtlich auch als „Butterblume“ bekannt ist, bedeckt oft grosse Flächen von Weiden.

Bereits 5 % Bedeckungsgrad mit Scharfem Hahnenfuss und 10 % Bedeckungsgrad mit Kriechendem Hahnenfuss können bei Pferden Gesundheitsprobleme auslösen. Normalerweise fressen Pferde um die Pflanze herum und spucken aus Versehen aufgenommene Pflanzenteile aus. Vorsicht ist im Frühjahr sowie bei Weiden geboten, die bis auf den Hahnenfuss abgeweidet sind. Nimmt der Bewuchs überhand, sollte die Pflanze unbedingt bekämpft werden.

Hahnenfuss verliert nach dem Schnitt und im Heu seine Toxizität.

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Herbstzeitlose


Die tödliche Menge der Herbstzeitlose für Pferde wird mit 1,2 bis 3 Kilogramm angegeben. Allerdings können auch kleinere Mengen, regelmässig aufgenommen, zu Organschäden, schweren Verdauungsstörungen oder Nervenleiden führen. Anders als der Hahnenfuss verliert diese Pflanze ihr Gift nicht durch Trocknen und kann somit auch im Heu lauern und für schleichende Vergiftungen sorgen.

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Jakobskreuzkraut


Jakobskreuzkraut ist in allen Teilen giftig und wird in getrocknetem Zustand sogar noch giftiger. Frisch liegt die tödliche Dosis bei mehreren Kilogramm, trocken reichen einige hundert Gramm. Auch hier gilt, dass kleinere Mengen die Leber schädigen oder zu Nervenstörungen führen können. Im Heu hat diese Pflanze ebenfalls nichts zu suchen. Wo sie auftaucht, muss sie unverzüglich entfernt werden.

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Weitere Giftpflanzen im Umfeld von Pferden

Gefleckter Schierling


Der Gefleckte Schierling wächst auf Brachland, mageren Weiden und auf Äckern. Die Menge von 3 bis 5 Kilogramm kann für ein Pferd tödlich sein. Pferde meiden diese Giftpflanze meist instinktiv, trotzdem sollte sie von Weideflächen entfernt werden, um das Risiko einer Vergiftung so gering wie möglich zu halten.

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Eibe


Die Eibe ist eine der giftigsten Pflanzen überhaupt. Bereits eine Dosis von 100 bis 200 Gramm führt bei einem Pferd zum Tod. Deswegen sollten Eiben in der Nähe von Pferden entfernt werden.

Manchmal stehen sehr alte Eiben unter Schutz oder sie wachsen am Rande von Reitwegen, in Parks oder Gärten. Reiter sollten einen grossen Bogen um dieses Gewächs machen und insbesondere Reitpferde, die gerne nach jedem bisschen Grün schnappen, vor einem Kontakt mit der Eibe und damit vor einer Vergiftung schützen.

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Oleander


Das Gift des mediterranen Oleanders ist für Mensch und Tier gleichermassen schädlich. Bei Berührungen mit dem Saft kann es zu Hautschäden kommen. Die Aufnahme von Pflanzenteilen schädigt die Leber und das Herz. Diese schön blühenden, immergrünen Büsche werden bei uns als Kübelpflanzen gezogen. Auf Reitanlagen haben sie jedoch nichts zu suchen.

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Robinie


Robinien oder Scheinakazien sind Bäume, die in Laubmischwäldern oder auch am Wegesrand vorkommen. Eine Zeit lang nutzte man das Holz der schnell wachsenden Robinie als Zaunpfähle oder im Stallbau, wodurch es nicht selten zu Vergiftungen (Anknabbern) bei den Tieren kam.

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Schwarze Tollkirsche


Die Schwarze Tollkirsche (Belladonna) gedeiht manchmal auf Brachflächen, am Rande von Mistabladeflächen oder am Wegesrand. Taucht die Pflanze mit den markanten schwarzen Beeren an Weiden, Reitplätzen oder im Umfeld Stallungen herum auf, sollte sie umgehend entfernt werden.

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Fazit


Pferde besitzen einen natürlichen Instinkt, der sie in der Regel vor der Aufnahme von gesundheitsschädlichen oder tödlichen Pflanzen bewahrt. Trotzdem haben wir als Menschen die Aufgabe, das Umfeld der Tiere möglichst frei von Giften zu halten.