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Randsportarten - vergessene Reitsportdisziplinen

Von Hauptner Pferd

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Dressurreiten, Springreiten und Geländereiten sind wohl die bekanntesten und beliebtesten Arten Reitsport weltweit. Daneben gibt es aber auch anderen klassischen Pferdesport, wie Galopp- und Trabrennen, Trickreiten oder auch Polo, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen. Doch das war noch lange nicht alles, was der Reitsport zu bieten hat. So gibt es heute zahlreiche vergessene Pferdesportarten, die noch vor einigen Jahrzehnten ziemlich populär waren. Der folgende Artikel stellt genau diese vor und erklärt dabei die Anforderungen an Pferd und Reiter, ebenso wie die jeweiligen Vorteile.


Voltigieren

Der Begriff Voltigieren wird vom französischen Wort "volte" (Bogenschlag, Bogensprung) abgeleitet und beschreibt die turnerischen, teils sehr akrobatischen Übungen auf einem an der Longe geführten Pferd. Diese sportlichen Disziplinen können von einer einzelnen Person oder einer Gruppe (Kür) durchgeführt werden. Neben turnerischem Können wird dabei, wie bei jedem anderen Pferdesport auch, Wissen und Erfahrung im Umgang mit Pferden gefordert. Dennoch gilt das Voltigieren häufig als Einstieg in den Reitsport, da es keine speziellen Reit-Fähigkeiten voraussetzt. Deshalb ist Voltigieren auch häufig im heilpädagogischen Bereich und manchmal sogar im Schulsport vertreten. Natürlich gibt es Voltigieren auch im Leistungssport, zählt aber generell zu den selteneren sportlichen Disziplinen.


Wanderreiten

Das Wanderreiten bezeichnet eine Wanderung zu Pferd, die gut und gerne über mehrere Tage andauert. Mittelpunkt ist dabei das Naturerlebnis und zudem soll das Wanderreiten an die klassische und umweltfreundliche Art des Reisens erinnern. Dieser Reitsport fördert auch die Bindung zwischen Pferd und Reiter, da sie hier den ganzen Tag miteinander verbringen. Die Nächte werden beim Wanderreiten entweder unter freiem Himmel und im Zelt verbracht oder auf Höfen, die Übernachtungsangebote für Pferd und Reiter haben. Das Gepäck ist dabei eher minimalistisch und wird in speziellen Satteltaschen oder mit einem Packpferd transportiert. Dieser Pferdesport erfordert jede Menge Disziplin und Durchhaltevermögen, sowie Erfahrung im Reiten und beim Umgang mit Pferden. Zudem sollte das Pferd gut ausgebildet, verkehrstauglich, robust und gehorsam sein. Obwohl das Wanderreiten sehr viel Spaß machen kann, ist es nicht jedermanns Sache und daher auch nicht sonderlich bekannt.


Gymkhana

Ebenfalls zu den eher unbekannten sportlichen Disziplinen zählt Gymkhana. Dieser Reitsport ist eine Art Geschicklichkeitsprüfung, in der das reiterliche Können auf die Probe gestellt wird. Ein Gymkhana-Parcours besteht in der Regel aus zahlreichen kleinen Hindernissen, die in jeder Schwierigkeitsstufe sowohl Reiter als auch Pferd in ihrem Können herausfordern. Dieser Pferdesport setzt selbstständiges Reiten voraus, ist aber generell auch für Anfänger geeignet. Klar abzugrenzen ist dieser Pferdesport von den eher bekannten Mounted Games, an deren Disziplinen jugendliche Ponyreiter teilnehmen.


Working Equitation

Beim Working Equitation (Arbeitsreitweise) handelt es sich um traditionelle Disziplinen, die im Rahmen eines Turniers stattfinden und aus der berittenen Arbeit mit Rindern entstanden. Diese Arbeitsreitweisen haben ihren Ursprung im südeuropäischen Raum, wurden später aber vor allem in Amerika, durch das Westernreiten populär. Verwendung finden dabei spezielle Pferderassen, die extra für die Arbeit mit Rindern gezüchtet wurden und sich durch Gehorsam, Schnelligkeit, Wendigkeit, Zuverlässigkeit und starke Nerven auszeichnen. So konnten sie ihre Arbeit, die aus Treiben und Selektieren von Rinderherden bestand, perfekt ausführen. Die Disziplinen im Rahmen von Working Equitation sind an diese ursprünglichen Arbeitsreitweisen angelehnt und bestehen aus Dressurreiten, Trail, Speedtrail und dem Selektieren eines Rindes von der Herde.


Jagdreiten

Das Jagdreiten ist ein sehr alter Pferdesport und war vor allem in Großbritannien weit verbreitet. Dabei wurden vor allem Hasen, Hirsche und Füchse mit Unterstützung von Fährtenhunden gejagt. Hierzulande ist das Jagen von Wild zu Pferd komplett verboten, weshalb die "Fuchsjagd" eine beliebte Alternative im Reitsport darstellt. Bei dieser wird einfach ein Reiter zur Beute und von den anderen Reitern "gejagt". Aber auch die Schleppjagden, bei denen einer Hundemeute nachgesetzt wird, finden durchaus Anklang bei Reitsportlern. Die jeweiligen Strecken werden vorher festgelegt und für die Hunde mit einer Duftspur (Schleppe) ausgelegt. Für den sportlichen Anreiz können zudem Hindernisse für Pferd und Reiter eingebaut werden. Eine Schleppjagd findet in der Regel gestaffelt nach Erfahrungsstufe von Pferd und Reiter statt.


Skijöring

Bei diesem Pferdesport handelt es sich um einen Wintersport, der seinen Ursprung in den skandinavischen Ländern hat. Dabei zieht das Pferd, mit oder ohne Reiter, einen Skiläufer mithilfe eines speziellen Geschirrs. Voraussetzung beim Pferd ist eine gute Grundausbildung und das gehorsame Ausführen von Kommandos. Außerdem sollte das Pferd robust sein und gut durch Tiefschnee laufen können. Für mehr Spaß wird dieser Reitsport gerne als Wettrennen veranstaltet.